Radtour zu den Höhepunkten auf dem Brabanter Wall
Ein Bummel durch eine der ältesten Städte der Niederlande und eine Radtour über völlig untypische Hügel in der niederländischen Landschaft? Im Südwesten des Landes, kurz vor der Grenze zu Belgien, erhebt sich eine bis zu 20 Meter hohe Geländestufe mit dem Namen Brabanter Wall (Brabantse Wal). Durch dieses Gebiet, in dem höhere Sandböden in Marschland übergehen, führt eine landschaftlich reizvolle Fahrradroute mit interessanten Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten. Ich habe mich in der historischen Stadt Bergen op Zoom einquartiert und gehe von hier aus zwei Tage auf Erkundungstour.
Tag 1. Der Norden
Ausgangspunkt Bergen op Zoom
Dass Bergen op Zoom zu den ältesten Städten der Niederlande gehört, ist bei einem Spaziergang über Kopfsteinpflaster zwischen historischen Fassaden sofort zu spüren. Gleich nach meiner Ankunft schlendere ich durch die charmanten Gassen, die auf den Grote Markt führen, und steige die 183 Stufen des Kirchturms der Liebfrauenkirche hinauf, den die Einheimischen auch „Pfefferstreuer“ (Peperbus) nennen. Von der Turmspitze aus blicke ich über die Altstadt und die grünen Außengebiete. An klaren Tagen kann man bis nah Antwerpen sehen!
Mein Spaziergang führt mich weiter über das Vierkantje – ein lebendiges Einkaufsviertel mit kleinen Läden und Straßencafés – bis zum Markiezenhof, dem ältesten Stadtpalast der Niederlande.
Für eine stilvolle Übernachtung in Bergen op Zoom:
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Grand Hotel De Draak
Weiter geht’s auf dem Fahrrad!
Nach einem Vormittag mit Kulturgeschichte steige ich schließlich aufs Fahrrad, um den nördlichen Abschnitt des Brabanter Walls zu erkunden. Von der Innenstadt aus bin ich im Handumdrehen im Grünen und ich brauche nicht einmal eine halbe Stunde bis zum Blickfang des heutigen Tages: Fort De Roovere. Doch es gibt auch danach immer wieder einen Grund, kurz vom Rad zu steigen.
Fort De Roovere und der Pompejus-Turm
Dieses Fort ist eine der größten Festungen an der früheren Verteidigungslinie West-Brabantse Waterlinie. Das Highlight ist der Pompejus-Turm, und das nicht nur wegen der Aussicht aus 25 Metern Höhe: Er ist auch selbst ein wahres Kunstwerk. Von oben sieht man die bemerkenswerte Mosesbrücke, eine sogenannte Laufgrabenbrücke, auf der man trockenen Fußes durchs Wasser gehen kann!
Fort De Roovere ist der nördlichste Punkt meiner heutigen Radtour, von hier aus mache ich mich auf den Rückweg nach Bergen op Zoom. An einem sommerlichen Tag wie heute möchte ich den Abend am Strand der Binnenschelde verbringen. Vorbei an den einstigen Bastionen der Waterschans navigiere ich zur belebten Strandpromenade, wo ich beim Abendessen mit den Füßen im Sand den Sonnenuntergang genieße.
Tag 2. Der Süden
Ein Tag voller Naturerlebnisse erwartet Sie im Süden
Ein Tag voller Naturerlebnisse erwartet Sie im Süden
Am nächsten Tag breche ich schon morgens auf, um Teil 2 des Brabanter Walls zu erkunden. Heute radle ich von Bergen op Zoom nach Süden, mich erwartet ein Tag in abwechslungsreicher Natur. Der erste Stopp ist das Besucherzentrum De Kraaijenberg, wo ich auf den Aussichtsturm steige. Ich blicke über den See Markiezaatsmeer und kann die Höhenunterschiede von hier oben deutlich erkennen. Bei einem zweiten Zwischenstopp besuche ich das Landgut Mattemburgh, das den wohl schönsten formalen Garten der Niederlande besitzt, den ich auf den frei zugänglichen Spazierwegen bewundere.
Wanderung an der Grenze: in der Kalmthoutse Heide
Kurz darauf erreiche ich Ossendrecht. Das Dorf ist der südlichste Punkt meiner Radtour und Ausgangspunkt einer Wanderung durch den Grenspark Kalmthoutse Heide, der teils in den Niederlanden und teils in Flandern (Belgien) liegt. Dutzende Routen zwischen 1,7 und 24 Kilometern Länge sind in diesem Nationalpark ausgewiesen. Ich nehme die TOP-Naturwanderroute Grenspark Kalmthoutse Heide: Mit 6 Kilometern eine gut machbare Strecke und obendrein die abwechslungsreichste.
Während ich gerade noch Pilze und Brombeeren zwischen hohen Bäumen fotografiert habe, stehe ich ein paar Minuten später schon bis zu den Knöcheln im Flugsand. Der Wanderweg ist mit roten Schildern markiert, auf denen eine Ameise abgebildet ist, und er beginnt und endet am Pannenkoekenhuis De Heusche Bollaert. Nach der kleinen Wanderung lasse ich hier meinen Ausflug Revue passieren. Ich habe ein Stück Brabant entdeckt, das ich noch nicht kannte, aber mit Sicherheit nicht zum letzten Mal besucht habe.