Villa V1
Selbst entlang einer ruhigen Frontlinie war es nicht immer sicher. In Lith war die Maas von der Befreiung Ende September 1944 bis Mai 1945 Frontlinie. Es gab keine wirklichen Kämpfe, so dass die Überwachung in den Händen kleiner Einheiten lag.
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Selbst entlang einer ruhigen Frontlinie war es nicht immer sicher. In Lith war die Maas von der Befreiung Ende September 1944 bis Mai 1945 Frontlinie. Es gab keine wirklichen Kämpfe, so dass die Überwachung in den Händen kleiner Einheiten lag. Im Januar 1945 war das kanadische 5. Panzerabwehrregiment an der Reihe. Die 3. Batterie von Major B.E. Churchill hatte ihr Hauptquartier in dem Dorf Lith. Auch eine Abteilung der 14. Batterie war dort stationiert. An der Front war es ruhig, doch dann ging alles schief.
Am 14. Januar 1945 um 14.40 Uhr krachteeine V-1 Bombe von Osten heran. Die fliegende …
Selbst entlang einer ruhigen Frontlinie war es nicht immer sicher. In Lith war die Maas von der Befreiung Ende September 1944 bis Mai 1945 Frontlinie. Es gab keine wirklichen Kämpfe, so dass die Überwachung in den Händen kleiner Einheiten lag. Im Januar 1945 war das kanadische 5. Panzerabwehrregiment an der Reihe. Die 3. Batterie von Major B.E. Churchill hatte ihr Hauptquartier in dem Dorf Lith. Auch eine Abteilung der 14. Batterie war dort stationiert. An der Front war es ruhig, doch dann ging alles schief.
Am 14. Januar 1945 um 14.40 Uhr krachteeine V-1 Bombe von Osten heran. Die fliegende Bombe flog direkt in das Dach der reformierten Kirche auf dem Damm. Bei der anschließenden Explosion wurde die Kirche pulverisiert. Trümmer flogen umher und zerstörten oder beschädigten alle Häuser in der näheren Umgebung. Dächer flogen von den Häusern und Fensterscheiben zersprangen. Zahlreiche Zivilisten und Soldaten wurden verletzt, vor allem durch Glassplitter. Hilfe traf sofort ein. Churchills Männer wurden von einer anderen Batterie unterstützt, ein Erste-Hilfe-Posten wurde eingerichtet und Krankenwagen trafen ein. Innerhalb einer Stunde waren alle Verletzten in Sicherheit gebracht worden. Die Leichtverletzten wurden an Ort und Stelle behandelt, die schwer verletzten Zivilisten kamen ins Krankenhaus in Oss, die Militärs nach 's-Hertogenbosch. Insgesamt wurden 55 Zivilisten und 15 Kanadier in Krankenhäuser gebracht
Für diejenigen, die kein Zuhause mehr hatten, gab es bald Notunterkünfte. Eines der Opfer war Lambertus Huismans. Er war Schuldirektor, Organist und Direktor der Boerenleen Bank. Während des Krieges war Huismans vor allem um andere besorgt. Vor allem um seine Kinder, denn eine Tochter war beim bewaffneten Widerstand in Lith aktiv und der älteste Sohn vertrieb illegale Zeitschriften. Huismans' Behelfshaus wurde von einem Neffen mit einem Schild gekennzeichnet: 'Villa V1'.
Der Schulleiter setzte seine Arbeit nach dem Krieg fort, wurde aber nie mehr der Alte. Die V1-Tragödie hatte ihn traumatisiert. In der Nähe der neuen protestantischen Kirche und des Altenheims wurde nach dem Krieg zu Ehren von Meister Huismans ein Park angelegt: der Huismanspark.