Die Verwüstete Ecke
Die Gegend um den heutigen Kreisverkehr in Hoogerheide war im Oktober 1944 Schauplatz heftiger Straßenkämpfe zwischen kanadischen Soldaten und deutschen Fallschirmjägern. Die Straßenkämpfe führten zu schweren Schäden an den Häusern rund um diese Kreuzung. Sie fingen Feuer oder wurden zerstört.
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Nachdem die Vorhut der 2. kanadischen Infanteriedivision am 8. Oktober 1944 die Kreuzung erreicht hatte, nahm der deutsche Widerstand rasch an Intensität zu. Das letzte Ziel des Tages war der etwas nördlich gelegene Weiler Korteven. Denn wer Korteven kontrollierte, kontrollierte den Zugang zu Zeeland.
Die deutsche Heeresleitung war sich dessen bewusst und schickte in Windeseile Verstärkungen nach Hoogerheide und in die Umg…
Nachdem die Vorhut der 2. kanadischen Infanteriedivision am 8. Oktober 1944 die Kreuzung erreicht hatte, nahm der deutsche Widerstand rasch an Intensität zu. Das letzte Ziel des Tages war der etwas nördlich gelegene Weiler Korteven. Denn wer Korteven kontrollierte, kontrollierte den Zugang zu Zeeland.
Die deutsche Heeresleitung war sich dessen bewusst und schickte in Windeseile Verstärkungen nach Hoogerheide und in die Umgebung. Den Kanadiern gelang es daher nicht, Korteven bereits am ersten Tag zu erreichen. Der Widerstand war "extrem schwer" und die vorderen kanadischen Stellungen entlang des Antwerpsestraatwegs gingen sogar verloren. Die deutschen Truppen drängten die Kanadier bis zu der erwähnten Kreuzung an der Nordseite der Hoogerheide zurück. Beide Seiten verschanzten sich und warteten ab, was als nächstes passieren würde. Am nächsten Tag brachen die Kämpfe rund um die Kreuzung erneut aus. Beide Seiten setzten alle verfügbaren Mittel ein. Junge deutsche Fallschirmjäger drängten die Kanadier am Montag, dem 9. Oktober, sogar bis zum Beginn der Raadhuisstraat, der Südseite des Dorfes, zurück.
Doch am nächsten Tag drängten die Kanadier ihrerseits, unterstützt von Panzern und Artillerie, die Deutschen in Richtung der Kreuzung zurück. Es folgte ein neuer deutscher Gegenangriff. Es wurde buchstäblich um jedes Haus gekämpft, sogar in Kellern ging die Schlacht weiter. Die Straßenkämpfe waren von einer für niederländische Verhältnisse beispiellosen Grausamkeit. Dutzende von Soldaten auf beiden Seiten starben in dem, was die deutsche Heeresleitung als "erbitterte Häuserkämpfe in Hoogerheide" bezeichnete.
Am vierten Tag, Mittwoch, dem 11. Oktober, flauten die Kämpfe ab; beide Seiten waren erschöpft. Aber zumindest hatten die Kanadier wieder die Kontrolle über das "Verwoeste Hoek". Fast zwei Wochen lang änderte sich die Lage hier nicht. Erst am 23. Oktober war Hoogerheide wirklich sicher, als die 2. kanadische Infanteriedivision eine größere Operation startete und auch Korteven einnahm. Mehr als zwei Wochen später als geplant.