Viewpoint Fort Blauwe Huis: Operation Schultz
Mitte Januar 1945 hielten sich Einheiten der 4. kanadischen Panzerdivision noch zwei Monate lang an der Maasfront auf. Ihr Sektor erstreckte sich ungefähr von Heusden bis Lith. Der Alltag an der Maas war inzwischen recht eintönig geworden.
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Mitte Januar 1945 hielten sich Einheiten der 4. kanadischen Panzerdivision noch zwei Monate lang an der Maasfront auf. Ihr Sektor erstreckte sich ungefähr von Heusden bis Lith. Der Alltag an der Maas war inzwischen recht eintönig geworden. Die meiste Zeit verbrachten sie damit, Wache zu halten und auf die andere Seite zu spähen. Gelegentlich bewegten sich kleine Patrouillen zu Aufklärungszwecken hinüber. Das konnte die Neugier eines kanadischen Kommandeurs nicht bremsen. Wer war eigentlich auf der anderen Seite der Maas?
Im Januar 1945 hatte das Lake Superior Regiment Stellungen entlang der Maas an einer langgestreckten Front, die von Bokhoven bis Het Wild verlief. Der Kommandeur der Einheit, Oberstleutnant Robert A. Keane, hatte absolut keine Ahnung, wer sein Gegner auf der anderen Seite der Maas war. Daher beschloss der Kommandeur, die A-Kompanie (etwa 100 Mann) im großen Stil über den Fluss zu schicken.
Nicht nur das Ausmaß der "Operation Schultz" war bemerkenswe…
Mitte Januar 1945 hielten sich Einheiten der 4. kanadischen Panzerdivision noch zwei Monate lang an der Maasfront auf. Ihr Sektor erstreckte sich ungefähr von Heusden bis Lith. Der Alltag an der Maas war inzwischen recht eintönig geworden. Die meiste Zeit verbrachten sie damit, Wache zu halten und auf die andere Seite zu spähen. Gelegentlich bewegten sich kleine Patrouillen zu Aufklärungszwecken hinüber. Das konnte die Neugier eines kanadischen Kommandeurs nicht bremsen. Wer war eigentlich auf der anderen Seite der Maas?
Im Januar 1945 hatte das Lake Superior Regiment Stellungen entlang der Maas an einer langgestreckten Front, die von Bokhoven bis Het Wild verlief. Der Kommandeur der Einheit, Oberstleutnant Robert A. Keane, hatte absolut keine Ahnung, wer sein Gegner auf der anderen Seite der Maas war. Daher beschloss der Kommandeur, die A-Kompanie (etwa 100 Mann) im großen Stil über den Fluss zu schicken.
Nicht nur das Ausmaß der "Operation Schultz" war bemerkenswert, sondern auch die Tatsache, dass Keane sich dafür entschied, am helllichten Tag zu operieren. Vom Damm bei Hoenzadriel aus konnten die deutschen Truppen genau sehen, was die Kanadier vorhatten, und ihre Boote gezielt unter Beschuss nehmen.
Um dies zu verhindern, feuerten die kanadischen Geschütze Rauchgranaten ab. Zur Unterstützung der Überfahrt setzten die Kanadier drei ihrer vier Panzereinheiten ein, etwa 150 Sherman-Panzer, und brachten etwa 70 Geschütze mit. Diese große Zahl sollte den Deutschen jegliche Sicht auf die Aktion des Lake Superior Regiments verwehren und das Dorf Hoenzadriel isolieren, so dass eine Verstärkung aus den umliegenden Dörfern unmöglich war. Die Maschinengewehre sollten das Feuer vom Maasdeich aus eröffnen.
Über die Blauwe Sluis (blaue Schleuse) in Gewande brach die Gruppe am 17. Januar 1945 um Punkt 12.30 Uhr auf. Zwei Minuten später waren die Kanadier bereits auf der anderen Seite. Trotz zahlreicher Rauchgranaten gerieten sie unter schweren deutschen Maschinengewehrbeschuss. Es gelang den deutschen Truppen, die Kanadier in der Nähe einiger Deichhäuser festzusetzen. Die große Menge an Artillerie brachte dann Entlastung. Das Glück war auf der Seite der Kanadier. In einem der Häuser konnten sie drei deutsche Soldaten gefangen nehmen, genau die Anzahl, die zuvor als Ziel festgelegt worden war. Um 14.40 Uhr war die "Operation Schultz" wieder vorbei.
Die Kanadier zählten vier Verwundete, darunter ihren Kommandanten. Über die deutschen Verluste war nichts bekannt. Die Schäden in der Gegend um Hoenzadriel und Kerkdriel waren aufgrund des schweren Artilleriebeschusses enorm. Die Panzer hatten über 6.500 Granaten abgefeuert, die Artillerie fast 4.000. Durch Befragung fanden die Kanadier heraus, dass eine Einheit der Luftwaffe auf der anderen Seite stand. Nicht gerade das Aushängeschild der deutschen Armee.
Es war eine riesige Operation, aber Kommandant Keanes Neugierde war gestillt. Er hatte keinen Grund mehr zur Besorgnis.