Audiofragment: Vom Handwerk zur Dampfkraft

Opa: Um 1800 endete die starke Armut unter den Bauern. Damals half die ganze Familie bei der Herstellung von Schuhen, wodurch mehr produziert wurde und auch mehr verdient werden konnte.

Sanne: Die ganze Familie? Auch die Kinder?

Opa: Alle, ja, auch die Kinder. Aber das waren andere Zeiten. Ein paar Leute haben natürlich viel Geld verdient. Nicht die Heimarbeiter, sondern ein Leiter, ein Chef, der die Bestellungen für viele Schuhe erhielt und auf die Heimarbeiter aufteilte. Die Gesimse oder Glockengiebel mancher Häuser zeugen vom Reichtum dieser Zeit.

Sanne: Echte Handarbeit von zu Hause aus, mit der ganzen Familie? Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Wann kamen die ersten Fabriken?

Opa: Erst viel später. Als mein Vater in der Fabrik arbeitete, hatten wir es auch nicht dick ... Es waren unsichere Zeiten, die Löhne waren sehr niedrig und man musste mit dem auskommen, was man hatte. Die erste Schuhfabrik in Waalwijk wurde um 1896 gegründet. Das war der erste Schritt Richtung Dampfmaschine. Wusstest du, dass für den Transport der Unmengen an Leder, Schuhen und Arbeitern sogar eine eigene Eisenbahnstrecke gebaut wurde? Von Geertruidenberg nach ’s-Hertogenbosch fuhr ein Dampfzug, auf der sogenannten „Halvezolenlijntje“.

Sanne: Ein Zug? Hier? Wo genau?

Opa: Genau da, wo wir jetzt stehen. Von dieser Seite aus die beiden ganzen Sohlen bis nach Waalwijk und über die Brücke dort. Jeder Bahnübergang wurde von einem Bahnwärter überwacht. Ihre Häuser stehen noch heute entlang der Strecke.