Weihnachtsfeier mit den Befreiern
Wie viele andere Städte in den befreiten Gebieten war 's-Hertogenbosch ein "Urlaubszentrum", ein Ort, an dem sich kanadische Soldaten auf Urlaub vom Leben an der Front erholen konnten. Das brachte viel Vergnügen, hatte aber auch eine Kehrseite.
Von der Befreiung Ende Oktober 1944 bis zum Frühjahr 1945 wimmelte es in der Hauptstadt Brabants von alliierten Soldaten. Die meisten waren in großen Gebäuden wie d…
Von der Befreiung Ende Oktober 1944 bis zum Frühjahr 1945 wimmelte es in der Hauptstadt Brabants von alliierten Soldaten. Die meisten waren in großen Gebäuden wie dem Lehrerseminar in der Sint Josephstraat untergebracht, während Hunderte von ihnen bei Zivilisten einquartiert waren. Ab Anfang November 1944 waren es die kanadischen Truppen, die in der Stadt blieben. Kurz vor Weihnachten, am 20. Dezember, verließen sie die Stadt in aller Eile. Dies hing mit der deutschen Gegenoffensive in den Ardennen zusammen. Ihr Platz wurde bis Mitte Januar von den Polen eingenommen, danach kehrten die Kanadier zurück. Wegen ihres Abzugs in den Süden mussten die Kanadier Weihnachten früher feiern. Das galt auch für die Soldaten, die in der Bäckerei Bosch (heute Bäckerei De Groot) in der Van Noremborghstraat einquartiert waren, wo auch eine Feldküche eingerichtet war. Die Soldaten schätzten die Normalität und die Zivilbevölkerung war den Befreiern dankbar. Als Erinnerung an die Weihnachtsfeier wurden Fotos gemacht, machmal mit der Aufschrift 'irgendwo in Holland'. Dies geschah, um dem Feind keine unnötigen Informationen mitzuteilen.
's-Hertogenbosch war nach der Befreiung ein "Urlaubszentrum", ein Ort, an dem sich die alliierten Soldaten nach der Zeit an der Front erholen konnten. Einige Soldaten, darunter auch Kanadier, übersetzten dies mit "Liebeszentrum". Eltern, Erzieher und Geistliche waren sehr besorgt über den freien Umgang der Mädchen mit den Befreiern. Um dieses Problem zu lösen, schickten Geistliche manchmal ältere "Mädchen" zu Tanzveranstaltungen. Die kanadischen Soldaten beschwerten sich darüber, dass sie nun mit ihren Großmüttern tanzen mussten, anstatt mit Gleichaltrigen. Dennoch kam es hier und da zu einer Beziehung. Sogar in der Hauptstadt von Brabant hatte 'Trees een Canadees' ... ('Trees einen Kanadier', niederländisches Sprichwort nach dem Krieg).