Unser Klosterpfad: Rundwanderung Heeswijk-Dinther

Routenbeschreibung

• Abtei van Berne
  Diese Abtei wurde ursprünglich in Berne gegründet, wurde aber aufgrund von Krieg und Plünderungen 1857 nach Heeswijk verlagert. Im Gegensatz zu anderen Klostergemeinschaften, die sich in der Abgeschiedenheit auf Gott konzentrieren, haben die Prämonstratenser (nach ihrem Gründer auch „Norbertiner“ genannt) sich entschieden, in die Welt hinauszugehen. Dabei folgen sie dem Leitspruch „Berna ut Lucerna“, also „Berne möge das Licht verbreiten“. Diese offene Einstellung ist im Abteikomplex sichtbar. Keine hohe Mauer, sondern eine Einfahrt mit einem Eingangstor ohne Türen. In Verbindung mit der Welt. Vita Mixta, wie die Norbertiner es nennen. Dass die Norbertiner wissen, was in der Gesellschaft vor sich geht, zeigt sich an einer neuen Initiative: dem Verkauf eines eigenen Abteibieres.
• Meierijsche Museumboerderij
  Auf diesem Museumsbauernhof lässt sich mit allen Sinnen nachvollziehen, wie auf einem Hof des nordbrabantschen Verwaltungsbezirks Brabantse Meierij in den ersten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts gelebt und gearbeitet wurde. 
• Natuurtheater Kersouwe
  Gegen Endes des Kriegsjahres 1945 trafen sich 20 Frauen und Männer, darunter sieben Ordensbrüder der katholischen Prämonstratenser (die sogenannten witheren, dt.: Weißherren), in der Abtei von Heeswijk, um gemeinsam den Kunstkring Heeswijk zu gründen. Dieser Kreis von Kunstliebhabern erhielt den Titel „Kersouwe“, ein altbrabantscher Name für „Gänseblümchen“. Schon im Jahre 1946 brachte der Kunstkring ein Freilufttheaterstück auf die Bühne. Die Entscheidung, ihre Theaterstücke unter freiem Himmel aufzuführen, ermöglichte es der Truppe, mit einem gemischten Ensemble aufzutreten. Damals galt nämlich eine strenge bischöfliche Verordnung, die es pro Pfarrei nur einer gemischten Theatergesellschaft erlaubte, in einem geschlossenen Saal aufzutreten. Unter freiem Himmel durften zwar laut der Bischöfe auch weitere gemischte Ensembles auftreten, aber die Vorstellungen mussten vor Sonnenuntergang beendet sein. Die ersten Inszenierungen waren biblische Geschichten, bei denen vor allem Einwohner von Heeswijk und Dinther Rollen übernahmen. Innerhalb von drei Jahren errangen die biblischen Laienspiele des Ensembles De Kersouwe landesweite Bekanntheit.
  Von 1950 bis 1958 konnte die Theatergruppe Kersouwe den berühmten niederländischen Schriftsteller Antoon Coolen als Bühnenautor gewinnen. Aus dieser Zusammenarbeit gingen sieben Uraufführungen hervor. Die anfänglich biblischen Themen machten Platz für Ritter- und Märchenspiele und sorgten für ausverkaufte Aufführungen. Jahr für Jahr entwarf der Prämonstratenser Ordensbruder Michiel van Helvert bezaubernde mittelalterliche Bühnenbilder. Das Theater ist nur für Aufführungen geöffnet.
• Schloss Heeswijk
  Dieses exquisit restaurierte Schloss zählt zu den wichtigsten Architekturdenkmälern der Provinz Nordbrabant. Hier, in bester Lage im Strömungstal des Flusses Aa nahe ’s-Hertogenbosch, kann man in die fast tausendjährige, bewegte Geschichte von Macht, Stolz und Kultur der adeligen Elite Nordbrabants eintauchen. Das Schloss selbst liegt inmitten der Ländereien von Landgoed Heeswijk, wo man einen wohltuenden Aufenthalt in grüner Natur erleben kann. Schlossbesichtigungen sind von Dienstag bis Sonntag möglich. Erfrischungen gibt es im Café De Barones, das sich im ehemaligen Kutschhaus befindet – eine der schönsten Oasen im Schloss Heeswijk, denn von der Caféterrasse aus hat man einen unvergleichlichen Blick auf den Schlossgarten und das denkmalgeschützte, stattliche Gemäuer.
• Sint Willibrorduskerk
  Seit in Heeswijk die St.-Willibrord-Kirche das Ortsleben beeinflusste, haben die ihr zugehörigen Norbertiner, Ordensbrüder des Prämonstratenser-Ordens, eine Vorreiterrolle eingenommen. Schon im Jahre 1250 hatte es hier eine Kirche gegeben, die damals dem Heiligen Lambertus geweiht war. Während der Reformation wurde die öffentliche Durchführung katholischer Messen verboten. Deshalb fanden katholische Gottesdienste in einer acht Kilometer entfernt liegenden Kapelle in Bedaf auf der Grenze zum nächsten Verwaltungsbezirk statt. Denn hier, im damaligen Land van Ravenstein, galt das Verbot nicht. Die seelsorgerische Verwaltung des Kirchleins übernahmen die Norbertiner Ordensbrüder der Abtei von Berne.
  
  Ab dem Jahr 1672 durften die Norbertiner in Heeswijk in eine sogenannte schuurkerk (Scheunenkirche) umziehen und gaben die Kapelle in Bedaf auf. Die Scheunenkirche in Heeswijk erfüllte ihre Zwecke bis ins Jahr 1809, als den Katholiken erlaubt wurde, wieder ihre alte Pfarrkirche zu übernehmen. Die heutige Pfarrkirche wurde im Jahr 1895 errichtet und ein Jahr später dem Heiligen Willibrord geweiht. Am 6. September 2020 fand die feierliche Abschiedsmesse für die Kirche statt, die damit als Gotteshaus für immer ihre Tore schloss.