Ein bezauberndes langes Wochenende im Herzen Brabants
Hast du schon einmal von der Legende der Bockreiter gehört? Ein Bikse Rooie Fik getrunken oder die Natur durch die Augen berühmter Künstler betrachtet? Nein? Bei dieser 3-tägigen Entdeckungsreise kannst auch du dem Zauber eines Stücks Brabant zwischen Tilburg und Esbeek, unweit der belgischen Grenze, garantiert nicht widerstehen. Und das alles mitten im Van-Gogh-Nationalpark - du wirst dich bestimmt jeden Tag mindestens einmal fragen: Ist das wirklich Brabant?
Tag 1. Kunst in der Natur
Wenn das kein guter Start ist! Ganz oben auf dem 24 Meter hohen D’n Flaestoren in Esbeek kannst du deinen Blick zum Horizont schweifen lassen, Natur pur! Der Turm selbst ist schon ein Kunstwerk und hoch oben kannst du die Panorama-Aussicht auf das Landgut de Utrecht und sogar auf Belgien genießen. Das Landgut entstand durch die Erschließung von Ödland. Heute ist es ein 2500 Hektar großes Naturschutzgebiet mit Nadelwäldern, Moorseen, Heideflächen, Bachtälern und Sümpfen. Diese Vielfalt macht es bei Wanderern, Radfahrern und Tieren gleichermaßen beliebt.
Das Vogelparadies und die Legende van den Bockreitern
Wenn du auf der Turmspitze stehst, liegt dir ein wahres Vogelparadies zu Füßen. Die Naturreservate Het Goor und De Flaes beheimaten über 130 Brutvogelarten, unter anderem Eisvögel und Waldkäuze. Wenn du genau hinsiehst, kannst du vom höchsten Balkon des Flaestoren aus einen Blick auf eine Kolonie Kormorane erhaschen, die sich in den Bäumen verstecken. Für den Aufstieg auf den Turm benötigst du eine Euromünze pro Person. Parken kannst du ganz in der Nähe des Turms, bei der Herberge In Den Bockenreyder. Ein Ort mit einer ebenso reichen Geschichte wie das Landgut selbst. Am besten lässt du diese Ur-Brabanter Herberge die Legende selbst erzählen; die Geschichten sind hier überall versteckt. Währenddessen lässt du dir im gemütlichen Restaurant oder auf der großen Terrasse einen „ferme ûtsmijter“ (strammen Max) und andere Leckereien von „dun boer“, also vom Bauern, schmecken. Eine gute Grundlage für den Rest des Nachmittags!

„Die Bockreiter - auf Niederländisch Bokkenrijders - waren eine berüchtigte Diebesbande, die im 18. Jahrhundert in der niederländischen und belgischen Region Limburg aktiv war. Man sagt ihnen nach, dass sie in der Dunkelheit sehen und fliegen konnten, während sie auf einem Bock saßen. Diese Legende diente als Inspirationsquelle für Villa Volta, die spannende Attraktion im Freizeitpark Efteling.“
Kunst in der Landschaft bei der Andreas-Schotel-Wanderung
In weniger als 10 Minuten bist du mit dem Auto vom Esbeeker Wald in der Dorpsstraat. Beim Andreas-Schotel-Museum startet eine der außergewöhnlichsten Wanderrouten Brabants. In diesem kleinen Museum (kostenfreier Eintritt) kannst du Andreas Schotel kennenlernen, einen Rotterdamer Künstler aus dem vergangenen Jahrhundert, der den Sommer immer gerne mit seiner Familie in einem kleinen Gartenhaus in Esbeek verbrachte. Die Natur Brabants und die hart arbeitenden Einwohner auf dem Land inspirierten ihn zu vielen Zeichnungen und Aquarellen.
Bei der 10 Kilometer langen Andreas-Schotel-Wanderung erwacht seine Arbeit zum Leben – manchmal sogar lebensgroß. Kreuz und quer durch die Felder vom Landgut de Utrecht wanderst du u. a. am Sommerhaus des Künstlers und an unzähligen Staffeleien vorbei, die Abbildungen seiner Werke zeigen. Am beeindruckendsten sind die lebensgroßen Skulpturen, die die Werke von Andreas Schotel auf beeindruckende Weise mitten in der Landschaft zum Leben erwecken.
Bei B&B Zintuinen entschleunigen
Nach einem aktiven Tag an der frischen Luft gibt es nichts Schöneres, als in deinem Ferienzuhause, B&B Zintuinen abzuschalten. Mit ihrem Bauernhof haben die Brabanter Geert und Anneke eine grüne Oase geschaffen, die zum Entschleunigen einlädt. Du übernachtest hier in einem Appartement, das an den Erlebnisgarten grenzt. Ein echter „Zintuin“ (Garten der Sinne) von 7000 m², über den Geert und Anneke dir voller Begeisterung erzählen. Der alte Kälberstall wurde in ein gemütliches Garten-Café verwandelt, in dem du auch ein Getränk und hausgemachte Snacks genießen kannst.
Tag 2. Mit dem Fahrrad nach Hilvarenbeek
Das Herz von Brabant ist ein Gebiet, das sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden lässt. In der unmittelbaren Umgebung erwarten dich unzählige vorgegebene Routen, mithilfe des Knotenpunktnetzwerks kannst du dir aber auch deine eigene Route zusammenstellen.
Hast du dein eigenes Fahrrad mitgebracht? Dann beginnt deine Radtour direkt beim B&B Zintuinen. Wenn nicht, kannst du dir in Hilvarenbeek eines beim Fahrradgeschäft mieten.
Routenempfehlung – 52 km
Routenempfehlung – 52 km
Knotenpunkte: 48 - 49 - 68 - 26 - 25 - 81 - 81 - 83 - 24 - 20 - 23 - 08 - 09 - 90 - 22 - 85 - 33 - 32 - 12 - 10 - 05 - 05 - 42 - 42 - 01 - 48 - 01 - 42 - 05 - 05 - 10.
Auf dieser Route radelst du durch die wunderschöne Landschaft zunächst nach Middelbeers. Lust auf einen Kaffee mit einer süßen Leckerei? Dann solltest du unbedingt im romantischen Garten des Lunchrooms Meesterlijk Platz nehmen. Dort entspannen sich deine Füße im Gras, während du die Gaumenfreuden aus der eigenen Küche/Konditorei genießt. Du fährst lieber noch etwas weiter? Dann nichts wie auf nach Oirschot, es sind noch etwa 25 km. Ein Kaffee im Fietscafé Komaen ist immer eine gute Idee. Du möchtest einen Abstecher nach Oirschot machen? Auch das ist möglich, und zwar ab dem Knotenpunkt 23.
Im charmanten Oirschot kommen Geschichte, Natur und Gastfreundschaft zusammen, unter anderem in der imposanten St.-Petrus-Basilika und den authentischen Gassen. Hast du noch etwas Zeit? Dann lohnt sich ein Besuch beim Museum de Vier Quartieren. Dort erfährst du, was Van Gogh malte und wie er die Welt sah. Nachdem du dich bei einem späten Mittagessen gestärkt hast, geht es weiter nach Oisterwijk, wo du dich ins Zentrum stürzt. Dort erwartet dich das Restaurant De Tijd, inmitten der größten Terrasse der Niederlande; de Lind. Von hier aus sind es mit dem Fahrrad noch etwas 13 km nach Hilvarenbeek.


Der schönste (Markt-)Platz der Niederlande? Wenn man die Einwohner Hilvarenbeeks fragt, ist das natürlich der Vrijthof. Auf diesem mittelalterlichen Platz herrscht schon seit Jahrhunderten ein geschäftiges Treiben, was der Lindenbaum aus dem 17. Jahrhundert bezeugt. Dieser Baum wird auch Gebodenboom (Gebotebaum) genannt, da er einst ein heiliger Ort gewesen sein soll, an dem Pilger zum Gebet verweilten. Der Platz wird von einladenden Restaurants und Straßencafés umgeben, dazu zählt die Herberg Sint Petrus. Der ideale Ort, wenn man die besten Produkte der Region genießen will, zum Beispiel im Überraschungsmenü des Küchenchefs. Im Restaurant findest du noch besondere Hinweise auf die reiche Geschichte des historischen Gebäudes.

„Der Blickfang auf dem Platz ist der benachbarte Beekse Toren. Der Turm der St. Petrus‘-Bandenkirche ist 75 Meter hoch und ein wundervolles Beispiel für die Kempen-Gotik. In den Sommermonaten ist der Turm jeden Sonntag geöffnet, sodass man hinaufsteigen kann. Die Kulturerbe-Galerie im Turmzimmer kann in den Sommermonaten dienstags bis samstags kostenlos besucht werden. Den Rest des Jahres ist der Turm an speziellen Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich."
Bikse Tripel bei Bierbrouwerij De Roos
Trinkst du gern Bier? Dann solltest du das Dorf auf keinen Fall verlassen, bevor du ein Bikse Tripel oder Bikse Rooie Fik probiert hast. In Hilvarenbeek befindet sich nämlich die einzige authentische Dorfbrauerei der Niederlande. Bei der Brauerei De Roos wird bereits seit 1877 Bier gebraut und im Museum kannst du unter anderem an einem gusseisernen Rührkessel und der Kochvorrichtung über offenem Feuer sehen und erfahren, wie es damals zuging. Natürlich kannst du den Besuch mit einer Verkostung abschließen.

"Auberge De Hilver in Baarschot – Diessen, nur 5 km von B&B Zintuinen entfernt. So hast du noch etwas Zeit, dich frisch zu machen."
Tag 3. Tilburg
Kaum zu glauben, aber die Stadt liegt hier direkt um die Ecke! Von Zintuinen aus bist du mit dem Auto in weniger als einer Viertelstunde im Herzen von Tilburg. Eine Stadt, die du dir unbedingt noch ansehen solltest, bevor du dich wieder auf den Heimweg machst. Möchtest du ein Museum besuchen? Wie die Brabanter leckeres Essen genießen oder nach Herzenslust durch kleine Einkaufsstraßen schlendern? In Tilburg werden all diese Wünsche erfüllt.
Handwerk und Design im TextielMuseum
Tilburg ist seit jeher die Textilstadt der Niederlande. Eine Industrie, die die Stadt groß gemacht hat und ihr auch heute noch ihren rauen Charakter verleiht. In der ehemaligen Textilfabrik befindet sich heute das TextielMuseum. Ein Museum, in dem authentisches Handwerk, industrielles Kulturerbe und innovative Kunstformen zusammenkommen. Du hörst dir Audio-Geschichten von Textilarbeitern an, die hier Tag für Tag hart gearbeitet haben. Wechselnde Ausstellungen gewähren dir einen Einblick in die Kunst des Textils, und im TextielLab kannst du den Designern bei der Arbeit zusehen.
Auf der anderen Seite des Zentrums macht die Stadt Platz für Kilometer voller Natur. Du befindest dich mitten im Van-Gogh-Nationalpark. Der weltberühmte Künstler wuchs in Brabant auf und fand hier seine Inspiration für seine bekanntesten Werke. In Tilburg bekam Vincent van Gogh schon in jungen Jahren seinen ersten Zeichenunterricht. Das Bauernland rund um die Stadt mit den charakteristischen Feldern und Kopfweiden erschien in vielen seiner späteren Werke. Vom Piushaven aus startet eine 16 Kilometer lange Wanderroute durch die abwechslungsreiche Natur, die ihn so inspirierte. Du wanderst durch den Landschaftspark Moerenburg mit besonderen Kunstwerken und an Wasserläufen entlang. Unterwegs kannst du an verschiedenen Stellen eine Verschnaufpause einlegen, zum Beispiel im historischen Café Mie Pieters, wo zu Vincent van Goghs Zeiten für 15 oder 30 Cent eine Mahlzeit serviert wurde. Auch die Abtei De Koningshoeven liegt auf der Route. Hier brauen Mönche ihr Trappistenbier noch immer auf authentische Weise. Ein besserer Grund für eine „Kaffeepause“ lässt sich wohl kaum finden! Und auch die Führung ist wirklich lohnenswert.

„Der Piushaven ist der kulinarische Boulevard van Tilburg. Hier bist du genau richtig, wenn du dir ein gutes Mittagessen schmecken lassen willst, bevor du dich auf den Weg machst.“